Patricia C. BornaWir freuen uns sehr darüber, dass die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main Partnerkammer des Internet-Marketing-Tags im Handwerk ist. Wir haben der Pressesprecherin Patricia C. Borna ein paar Fragen zu ihrer Kammer und zum Thema Digitalisierung gestellt.

Lesen Sie das Interview:

Frau Borna, Sie sind Pressesprecherin der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, sind dort verantwortlich für Kommunikation und Marketing. Bitte stellen Sie Ihre Kammer unseren Leserinnen und Lesern vor.

Die Kammer Frankfurt-Rhein-Main vertritt mehr als 34.000 Unternehmer und 133.000 Handwerker aus der Metropolregion. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts erbringen wir eine Vielzahl von gesetzlichen Leistungen für die Mitglieder. Diese Aufgaben sind einerseits in der Handwerksordnung festgelegt, andererseits bieten wir weitere Services im Bereich der Aus- und Weiterbildung, in der Beratung oder in der Interessenvertretung an. Was die Themen Wirtschaft 4.0 und Digitalisierung angeht, so möchten wir die Betriebe aus unserem Kammerbezirk bestmöglich bei ihren Vorhaben unterstützen. Unternehmer aus unserem Kammerbezirk stellen sich aktuell ganz konkreten Fragen, wie der Verbesserung von Prozessen „just in time“, aber auch um die Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen. Dafür haben wir uns als ein Ziel gesetzt, das Netzwerk von Handwerk sowie Experten aus Wissenschaft und Politik zu fördern und stärken. Konkrete Ideen austauschen und diskutieren: Das kann eine Basis für Innovation sein. Zudem möchten wir die Implementierung neuer Inhalte in die duale Ausbildung, aber auch in den Bereich Weiterbildung fördern. Übrigens: Einige Ansatzpunkte zum Thema Handwerk und Digitalisierung haben wir vor kurzem in einem Info-Papier festgehalten: www.hwk-rhein-main.de/de/medien-und-politik/aktuelle-themen/europa#section-1653

Wie sehen Sie die Beziehung Handwerk und Internet heute und wohin wird sich diese Beziehung Ihrer Einschätzung nach entwickeln?

Das Handwerk hat 130 Berufe und je nach Gewerk ganz verschiedene Produkte und Dienstleistungen, auf die sich die Digitalisierung ganz unterschiedlich auswirkt. Was aber alle gleichermaßen betrifft: Die Kommunikation ist eine andere als früher. Feedback und Angebotsanfragen kommen auf ganz anderen Wegen und in neuer Geschwindigkeit in den Betrieb. Wenn man diese Kanäle – online, mobile oder im sozialen Netzwerk – nicht bedient, ist die Gefahr groß, dass man lukrative Aufträge verpassen könnte, wenn man zum Beispiel konservativer aufgestellt ist als der Mitbewerber.  Um ganz klar zu sagen. Die Beziehung „Handwerk und Internet“ wird sich intensivieren, ganz automatisch.

Was hat die HWK Rhein-Main motiviert, Partnerkammer des Internet-Marketing-Tag im Handwerk zu werden und was erwarten Sie von diesem Tag für Ihre Mitgliedsbetriebe?

Unsere Betriebsberater haben seit Jahren ganz konkrete Anfragen in ihren Beratungsstunden zum Thema Marketing und Internet. Daher: Beide Bereiche gehören zu unserem Beratungssegment – wir freuen uns auf den Austausch mit Mitgliedern und Experten. Zudem wollen wir unser Weiterbildungsprogramm Rhein Main Campus (www.rhein-main-campus.de ) vorstellen.

Sie sind Marketing- und Kommunikationsexpertin. Welche Chancen und Risiken sehen Sie für Handwerksbetriebe in den sozialen Medien wie z. B. Facebook, YouTube und Instagram?

Chancen – Verlängerung der Botschaften und Produkte des Handwerks in neue Zielgruppen, also auch eine Stärkung im Hinblick auf die eigene Markenführung. Risiken – gibt es vor allem dann, wenn man unvorbereitet an die Sachen geht und sich mit der neuen Form des Dialogs noch nicht auseinander gesetzt hat. Es ist daher wichtig, sich vorher eine Strategie zu überlegen: Wen will ich erreichen und was will ich erreichen. Nicht jedes soziale Netzwerk ist womöglich das richtige für jeden und ganz individuell vom Unternehmer abzuwägen und zu entscheiden.

Ihre Kammer ist Partner des Projekts „Mittelstand 4.0“. Können Sie uns dazu nähere Informationen geben?

Wir arbeiten gemeinsam mit der IHK Darmstadt, der TU Darmstadt sowie den Fraunhofer Instituten im Projekt „Hessen Digital – Kompetenzzentrum für den Mittelstand“ (www.mit40.de). Hier werden die Themen Digitalisierung und Mittelstand auf der einen Seite wissenschaftlich evaluiert, auf der anderen Seite bietet das Projekt eine Reihe von Informationsveranstaltungen an – auch für kleine und mittlere Unternehmer. Wir wissen, dass vielen der Nutzen von Digitalisierung noch unklar ist. Dabei bieten sich gerade für kleine und mittlere Betriebe vielversprechende Möglichkeiten, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Das Projekt möchte diesen Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Vielen Dank Frau Borna für das interessante Gespräch, wir sehen uns am 29.10. in Frankfurt/M. im Campus Westend beim Internet-Marketing-Tag im Handwerk.

Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main