Melanie Bernhardts Familie ist eine echte Dachdeckerfamilie. Bereits 1896 gründete der Ururgrossvater den Familienbetrieb. Im Jahr 1998 stieg Melanie Bernhardt als damals jüngste Dachdeckermeisterin Deutschlands in den elterlichen Betrieb ein. In den Folgejahren erfolgte eine komplette Änderung der Marketingstrategie. Seit 2016 setzt sie ihre Social Media Erfahrung auch als PR-Referentin der Dachdeckerinnung Frankfurt ein.
Sie sind ein Traditionsunternehmen, das seit 1896 besteht. Seit 2011 nutzen Sie verstärkt das Internet zur Kundengewinnung. Was war der Grund dafür?
Wir bemerkten, dass nach und nach unser alter Kundenstamm wegbrach. Auch die Bekanntheit unseres Unternehmens in Frankfurt litt darunter. Da wir mit herkömmlichen Werbeaktionen und Branchenbucheinträgen kaum neue Kunden erreichen konnten, stellten wir unsere Strategie um und starteten im Internet.
Wie lief die Einführung der neuen Vertriebswege in Ihrem Betrieb? Hatten Sie Schwierigkeiten das neue Medium intern durchzusetzen?
Es war kein Problem das Thema Internet intern durchzusetzen, weil unsere bisherige Werbung keinen Erfolg mehr hatte. Uns war sehr schnell klar, dass das Internet eine grosse Chance für uns ist. Erstmals konnten wir unsere Aussendarstellung selbst bestimmen und lenken. Unsere Firmenphilosophie und Arbeitsweise kommt so ungefiltert beim Endverbraucher an. Das hat jeden überzeugt. Auch der Einstieg war zeitlich relativ schnell geschafft, weil ich privat bereits in den sozialen Medien unterwegs war und deshalb mit den Funktionen vertraut war.
Auf welchen Portalen sind Sie aktiv? Wie sind Ihre Erfahrungen?
Wir sind auf Facebook und Google+ aktiv. Facebook ist unser Hauptkanal, da er am stärksten frequentiert wird und wir hier das grösste Feedback erzeugen. Ich habe meist sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich werde von Kunden auf unseren Auftritt im Netz angesprochen, ich habe neue Kooperationspartner gefunden und mich fachlich mit Kollegen ausgetauscht. Das ist eine absolute Bereicherung für meinen Job.
Sie sind ausser für Ihren Betrieb auch für die Dachdeckerinnnung Frankfurt als PR-Referentin aktiv. Was machen Sie für die Innung?
Ich bin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, d.h. ich übernehme die Aussendarstellung und Werbung. Aber auch die interne Information der Mitglieder gehört zu meinen Aufgaben. Wir möchten vermehrt die sozialen Medien nutzen, um das Image unseres Handwerks zu verbessern und die Verbraucher zu informieren. In Zeiten des Fachkräftemangels wird die Werbung für den Ausbildungsberuf zum Dachdecker immer wichtiger. Deshalb möchten wir auch auf den Plattformen vertreten sein, auf denen die Jugendlichen aktiv sind.
Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme am Champions Talk 2016.